Wie du mit mehreren Hunden unter einem Dach glücklich wirst

Viele Hundebesitzer*innen träumen von der Mehrhundehaltung, um ihren ersten Hund Gesellschaft zu leisten oder um die Freude, die ein Hund mit sich bringt, zu verdoppeln. 

Doch eine Mehrhundehaltung erfordert eine sorgfältige Planung und viel Hingabe, um sicherzustellen, dass sowohl die Hunde als auch der Besitzer ein glückliches und harmonisches Zusammenleben erleben.

Die Vorteile der Mehrhundehaltung

1. Gesellschaft für den Hund: Hunde sind Rudeltiere, und viele Hunde genießen es, die Gesellschaft eines weiteren Hundes zu haben. Besonders wenn der erste Hund viel Energie hat oder oft alleine zu Hause ist, kann ein zweiter Hund nützlich sein.

2. Bessere Sozialisierung: Zwei Hunde, die miteinander leben, können sich gegenseitig beim Erlernen sozialer Fähigkeiten unterstützen. Sie lernen, ihre Kommunikation zu verbessern, Konflikte zu lösen und sich aneinander zu orientieren. Dies fördert das allgemeine Wohlbefinden und die Verhaltensentwicklung.

3. Unterstützung im Alltag: Besonders bei größeren Hunderassen oder aktiveren Hunden kann ein weiterer Hund helfen, den ersten Hund zu unterstützen. Sei es beim Spielen oder bei der Bewältigung von langen Spaziergängen. Ein zweiter Hund kann auch helfen, das Verhalten des ersten Hundes zu stabilisieren und Stress abzubauen.

Herausforderungen der Mehrhundehaltung

Obwohl die Idee verlockend ist, bringt die Haltung mehrerer Hunde auch einige Herausforderungen mit sich. 

Hier sind einige Dinge, die du berücksichtigen solltest: 

1. Erhöhter Aufwand bei der Erziehung: Mit mehreren Hunden wird die Erziehung komplexer. Du musst sicherstellen, dass jeder Hund die nötige Aufmerksamkeit und Training erhält. 

Dabei sollte jeder Hund seine eigenen, individuellen Grenzen und Bedürfnisse haben, und du musst dich darauf einstellen, dass es mehr Zeit in Anspruch nimmt, alle Hunde richtig zu fördern.

2. Platzbedarf: Mehr Hunde erfordern mehr Platz. Dies ist besonders wichtig, wenn du in einer Wohnung lebst. Du solltest sicherstellen, dass genug Platz für alle Hunde vorhanden ist, um sich wohl zu fühlen und nicht zu beengt zu leben. Ein Garten oder eine große Wohnung ist hier von Vorteil.

3. Verhaltensprobleme: In einer Mehrhundehaltung können Konflikte auftreten, insbesondere wenn die Hunde unterschiedliche Hierarchien oder Persönlichkeiten haben. Aggressionen, Dominanzkämpfe oder Eifersucht können zu Problemen führen, die eine sorgfältige Beobachtung und gegebenenfalls professionelle Hilfe erfordern.

4. Kosten: Mehr Hunde bedeuten auch höhere Kosten. Du musst die Ausgaben für Futter, Besuche beim Tierarzt, Pflegeprodukte und Zubehör berücksichtigen. Dazu kommen auch die laufenden Kosten für Steuer und Haftpflichtversicherung, sowie die Hundebetreuung, wenn du mal verreist.

Wie wählt man den richtigen Hund für die Mehrhundehaltung?

Die Wahl des zweiten Hundes ist entscheidend für das Gelingen der Mehrhundehaltung. 

Hier einige Tipps, die dir bei der Auswahl des passenden Hundes helfen:

1. Persönlichkeit und Temperament: Wähle einen Hund, der gut zu deinem ersten Hund passt. Wenn du einen sehr ruhigen Hund hast, könnte ein lebhafterer Hund möglicherweise zu viel Unruhe bringen. Ebenso sollte der neue Hund ein ähnliches Energie Level haben, damit sich die Hunde nicht gegenseitig stressen.

2. Geschlecht, Alter und Rasse: Diese Faktoren sind abhängig von dem Charakter deines Ersthundes und sollten gut überlegt sein. Bei der Alterswahl solltest du überlegen, ob ein älterer Hund vielleicht besser zu einem jungen, aktiven Hund passt oder ob es besser wäre, einen Welpen oder einen Hund in ähnlichem Alter hinzuzufügen.

3. Erfahrungen und Vorgeschichte: Achte darauf, ob der neue Hund bereits Erfahrung im Zusammenleben mit anderen Hunden hat. Ein Hund, der bereits mit anderen Hunden gut auskommt, wird sich vermutlich leichter in dein Rudel integrieren.

Wie integrierst du einen neuen Hund sinnvoll in sein neues Rudel?

Die Eingewöhnung eines neuen Hundes in den Haushalt sollte vorsichtig und langsam geschehen, um Konflikte zu vermeiden. 

Tipps zur Eingewöhnung:

1. Langsame erste Begegnung: Die erste Begegnung sollte an neutralem Boden stattfinden, also nicht direkt im Zuhause des ersten Hundes. Es sollte eine ruhige, stressfreie Umgebung sein, in der sich die Hunde kennenlernen können, ohne gleich ihr Territorium verteidigen zu müssen.

2. Beide Hunde eventuell anleinen: Während der ersten Treffen ist es von Vorteil beide Hunde an der Leine führen, damit du jederzeit eingreifen kannst, falls es zu Spannungen kommt.

3. Positive Verstärkung: Belohne die Hunde, wenn sie sich ruhig und freundlich verhalten. Positive Verstärkung hilft, das Verhalten zu fördern, das du dir wünschst, und baut gleichzeitig eine positive Assoziation mit der anderen Fellnase auf.

4. Beobachten und Geduld haben: Der Prozess der Integration kann je nachdem Wochen oder sogar Monate dauern. Gib den Hunden Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, und achte darauf, ihre Körpersprache genau zu beobachten. Konflikte sind normal, aber sie sollten niemals gewalttätig werden.

Tipps für ein harmonisches Zusammenleben mit mehreren Hunden

1. Individuelle Aufmerksamkeit: Stelle sicher, dass jeder Hund ausreichend Aufmerksamkeit bekommt. Du solltest jeden Hund einzeln trainieren, aber auch gemeinsame Zeit mit allen Hunden verbringen, um das Rudelgefühl zu stärken.

2. Separate Rückzugsorte: Jeder Hund sollte einen eigenen Rückzugsort haben, an dem er sich sicher und ungestört fühlen kann. Dies kann ein Hundebett in einem ruhigen Raum oder eine separate Ecke im Wohnzimmer sein.

3. Regelmäßige Bewegung: Jeder Hund braucht ausreichend Bewegung. Plane regelmäßig Spaziergänge, um sicherzustellen, dass alle Hunde ihre Energie abbauen können. Auch gemeinsames Spielen im Garten oder Hundesport kann helfen, die Hunde zu beschäftigen.

Fazit: Eine Mehrhundehaltung kann wunderbar sein!

Mehrhundehaltung bietet viele Vorteile – von der Gesellschaft für deinen Hund bis hin zur Möglichkeit, ein noch stärkeres Band mit deinen Tieren aufzubauen. Sie erfordert jedoch auch viel Verantwortung, Geduld und Organisation. Wenn du die Herausforderungen der Mehrhundehaltung meisterst, wirst du belohnt mit einem Rudel glücklicher, gesunder Hunde, die dein Leben bereichern. 

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